Ilka Reinhardt

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Ilka Reinhardt (geboren 1966 in der DDR) ist eine deutsche Biologin und Wolfsexpertin.[1] Sie ist zusammen mit Gesa Kluth Gründerin und Leiterin des LUPUS – Institut für Wolfsmonitoring und -forschung in Deutschland[2] und des Freundeskreises freilebender Wölfe.[3][4] Sie wurde vom Sächsischen Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft zur Wolfsbeauftragten ernannt. Ilka Reinhardt arbeitet mit dem Internationalen Tierschutz-Fonds (International Fund for Animal Welfare, IFAW) und dem NABU zusammen. In Polen hat die Biologin Sabina Nowak eine entsprechende Stellung. Ilka Reinhardt und Sabina Nowak sind Mitglieder der Large Carnivore Initiative for Europe (LCIE)[5] und arbeiten mit dem Consortium CEWolf zusammen.[6]

In Potsdam und Berlin aufgewachsen absolvierte sie zunächst eine Ausbildung zur Zootechnikerin. Nach der Wende studierte sie Biologie und fand ihren Interessenschwerpunkt in der Wildbiologie. Sie war in Slowenien an einem Bären-Projekt beteiligt, in der Schweiz arbeitete sie über Dachse. Das Thema ihrer Diplomarbeit sind Luchsvorkommen in Slowenien. Nach ihrem Diplom lernte sie in Berlin Gesa Kluth kennen, mit der sie 2003 das Wildbiologische Büro LUPUS in Spreewitz gründete.[7][8] Wie Sabina Nowak wurde Ilka Reinhardt Mitglied der Large Carnivore Initiative for Europe (LCIE) unter dem Vorsitzenden Luigi Boitani.[9] Sie betreute und förderte nach dessen Vorgaben gemeinsam mit Gesa Kluth die Wiedereinwanderung der Wölfe nach Deutschland. Im Auftrag des Bundesamtes für Naturschutz trugen beide Frauen maßgeblich zur Entwicklung der Wolf-Monitoring-Standards für Deutschland bei. Sie führen Schulungen für Interessenten aus Deutschland und dem benachbarten Ausland durch.[10] Beide sind die Autorinnen des BfN-Skript 201, in dem sie den Günstigen Erhaltungszustand einer Wolfspopulation unter dem populationsgenetischen Aspekt der Vermeidung der Inzuchtdepression definieren.[11] Ilka Reinhardt ist leitende Autorin des BfN-Skript 413 mit den Maßgaben zum Monitoring von Wolf, Luchs und Bär in Deutschland.[12]

Bis 2011 arbeitete Ilka Reinhardt an einer Pilotstudie zum Abwanderungs- und Ausbreitungsverhalten von Wölfen in Deutschland.[13][14]

In einem Film der Sendereihe Expeditionen ins Tierreich Wölfe in Deutschland – tot oder lebendig, in der die im Truppenübungsplatz Oberlausitz geborenen Hybrid-Welpen von 2003 gezeigt werden, und in der 2017 gesendeten TV-Dokumentation Die Odyssee der einsamen Wölfe war sie eine der Mitwirkenden.

Veröffentlichungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2013 sprach Ilka Reinhardt als Referentin auf dem Internationalen Wolfssymposium im Wolfcenter in Dörverden.[10]

2015 informierte sie als Referentin auf der NABU-Wolfskonferenz über den Schutzstatus des Wolfs, die Populationsentwicklung und das Monitoring.[15]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Ilka Reinhardt – Biografie
  2. ResearchGate: Gesa Kluth LUPUS German Institute for Wolf Monitoring and Research
  3. Uwe Menschner, Andrea Hilscher: Die Rundschau zu Gast bei Ilka Reinhardt und Gesa Kluth – Spurensuche in der Lausitz (Memento vom 8. Februar 2018 im Internet Archive). In: Lausitzer Rundschau. 29. Januar 2008
  4. Freundeskreis freilebender Wölfe: Die Vereinsgründung
  5. Large Carnivore Initiative for Europe: Who we are
  6. Senckenberg: Das CEwolf Konsortium
  7. Die Wolfsexpertin (Memento vom 21. Oktober 2018 im Internet Archive). In: Naturmagazin Berlin-Brandenburg. 2/2017
  8. Wildbiologisches Büro Lupus (Memento vom 21. Oktober 2018 im Internet Archive). lausitz-wolf.de
  9. Current Members of the LCIE specialist group. lcie.org
  10. a b 1. Internationales Wolfsymposium im Wolfcenter Dörverden. wolfcenter.de
  11. Ilka Reinhardt, Gesa Kluth: Leben mit Wölfen Leitfaden für den Umgang mit einer konfliktträchtigen Tierart in Deutschland – 2.4. Lebensfähige Population Seite 15 und 16
  12. Ilka Reinhardt, Petra Kaczensky, Felix Knauer, Georg Rauer, Gesa Kluth, Sybille Wölflmar, Ditmar Huckschlag, Ulrich Wotschikowsky: Monitoring von Wolf, Luchs und Bär in Deutschland (Memento vom 2. Oktober 2021 im Internet Archive) Seite 12
  13. Ilka Reinhardt. researchgate.net
  14. Pilotstudie zur Abwanderung ist abgeschlossen (Memento vom 22. Oktober 2018 im Internet Archive). wolf-sachsen.de
  15. NABU Wolfskonferenz 2015. jagdverband.de, 1. Oktober 2015, "Es gibt ständig die Diskussion, ob der Wolf in Anhang IV oder V der FFH-Richtlinie gelistet werden soll. Gründungsländer der EU haben ihn in IV eingeordnet. Das war auch einfach, denn diese Länder waren nahezu wolfsfrei. Länder, die später zur EU kamen, haben eine Eingliederung in Anhang V ausgehandelt, eben weil dort bereits Wölfe vorhanden waren. In Anhang V sind Tiere geschützt, aber unter bestimmten Voraussetzungen kann eine legale Bejagung durchgeführt werden. Im Baltikum wird der Wolf als Anhang-V-Art beispielsweise bejagt, in Polen nicht. Wie der Schutzstatus ausgefüllt wird, ist Ländersache." (Ilka Reinhardt).